Wiesbaden, 18.08.2020 – Für den Riss, bei dem Ende Juli in der Nähe von Seifertshausen im Kreis Hersfeld-Rotenburg vier Schafe getötet wurden, ist die in Nordhessen sesshafte Wölfin (GW1409f) verantwortlich. Dies hat das wildtiergenetische Labor des Senckenberg-Instituts nach Analyse der Genproben nun dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mitgeteilt, das für das Wolfsmonitoring in Hessen zuständig ist. Ein Jagdpächter hatte die vier toten Tiere am 28. Juli 2020 von seinem Ansitz aus per Fernglas entdeckt und den Tierhalter informiert. Dieser verständigte den ehrenamtlichen Rissberater des HLNUG, der anschließend die Genproben nahm.
Auch das Rotwildkalb, das zwei Tage zuvor, am 26. Juli 2020, nahe Seifertshausen gefunden und beprobt wurde, wurde nach Auskunft des Labors von der Wölfin 1409f gerissen.
Die so genannte „Stölzinger Wölfin“ gilt seit April 2020 in Nordhessen als sesshaft (vgl. PM vom 16.04.2020). Tierhalter in der Umgebung des Stölzinger Gebirges sollten ihre Tiere mit elektrifizierten Zäunen fachgerecht schützen und die Zaunanlagen regelmäßig kontrollieren. Kommt es trotz eines fachgerechten Herdenschutzes zum Schadensfall durch einen Wolf, erhalten Weidetierhalter Ausgleichzahlungen. Schäden an Nutztieren sollten deshalb umgehend dem HLNUG gemeldet werden – alle Kontakte und Informationen finden sich auf der Homepage (Link unten). Die Kosten für Probennahme und Genanalyse werden im Rahmen des hessischen Wolfsmonitorings vom Land Hessen übernommen.
Alle Wolfsnachweise in Hessen sind in der Tabelle auf der HLNUG-Homepage zu finden: www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-pflanzen/arten-melden/wolf.