Wiesbaden, 03.07.2020 – Die beiden Kälber, die am 5. Mai 2020 tot auf einer Koppel bei Sontra-Hübenthal gefunden wurden, wurden von der in Nordhessen sesshaften Wölfin gerissen. Dies hat das wildtiergenetische Labor des Senckenberg-Instituts nach Analyse der Genproben nun dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mitgeteilt, das für das Wolfsmonitoring in Hessen zuständig ist.
Die Wölfin mit dem Laborkürzel 1409f gilt seit April dieses Jahres in Nordhessen als sesshaft (vgl. PM vom 16.04.2020). Da ihr Territorium im Umkreis des Stölzinger Gebirges liegt, wird sie auch „Stölzinger Wölfin“ genannt. Sie war im Jahr 2020 für nun insgesamt vier Übergriffe auf Nutztiere – bisher auf Schafe und Ziegen – verantwortlich, zuletzt wurde sie am 25. April 2020 bei einer Schafhaltung bei Hopfelde und am selben Tag auf dem Truppenübungsplatz bei Hessisch-Lichtenau ebenfalls an getöteten Schafen nachgewiesen. Bereits im Oktober 2019 war sie an gerissenen Tieren bei vier Schafhaltungen genetisch registriert worden.
Tierhalter in der Umgebung des Stölzinger Gebirges sollten ihre Tiere mit elektrifizierten Zäunen fachgerecht schützen und die Zaunanlagen regelmäßig kontrollieren. Kommt es trotz eines fachgerechten Herdenschutzes zum Schadensfall durch einen Wolf, erhalten Weidetierhalter Ausgleichzahlungen. Schäden an Nutztieren sollten deshalb umgehend dem HLNUG gemeldet werden – alle Kontakte und Informationen finden sich auf der Homepage (Link unten). Die Kosten für Probennahme und Genanalyse werden im Rahmen des hessischen Wolfsmonitorings vom Land Hessen übernommen.
Alle Wolfsnachweise in Hessen sind in der Tabelle auf der HLNUG-Homepage zu finden: www.hlnug.de/wolf