Standorttypisierung für die Biotopentwickung

Methodenbezeichnung Standorttypisierung für die Biotopentwicklung
Methoden-ID 2
Bearbeiter K.-J. Sabel 
Eingangsdaten Bodensysthematik (Klassen, Typen, Subtypen) 
Grundnässestufe 
Staunässestufe 
Basenhaushalt
nFK
Kennwerte STB (Stufe)
Stand 1997
Quellen AG Boden (1994): Bodenkundliche Kartieranleitung. 4. Auflage, Hannover.
HLUG (2002a): Erläuterung zur Bodenkarte von Hessen 1 : 50 000
HLUG (2002b): Erfassungsstandard Boden
HLUG (2003): Kennwerttabellen Boden
Erläuterung Böden dienen als Lebensraum für Mikroorganismen und Bodentiere, sind Standort von Pflanzen und Bestandteil von Lebensräumen für Biozönosen. Diese Biotopfunktionen sind vor allem für den flächenhaften Naturschutz interessant, besonders unter den Aspekten der Biotopvernetzung, -entwicklung und -regeneration. Auswertungen der Roten Listen haben gezeigt, dass viele der verschollenen und gefährdeten Arten zu einem erheblichen Teil zu Pflanzengesellschaften (Trocken- und Halbtrockenrasen, Feuchtwiesen, Zwergstrauchheiden, Borstgrasrasen und Moore) gehören, deren Vorkommen häufig an extreme Standortbedingungen gebunden ist. Extrem vor allem bezüglich Wasser- und Lufthaushalt oder Nährstoffversorgung bzw. Basenreaktion. Infolge intensiver Landnutzung, Tourismus etc. sind solche Standorte relativ selten geworden. Für die Belange des Naturschutzes (Biotopverbundsysteme, Auenverbund, Biotopentwicklung) sind vor allem

  • trockene Standorte,
  • vernässte Standorte (incl. Moore),
  • sehr nährstoffarme Standorte,
  • sehr saure oder basenreiche Standorte,
  • Salz- und Alkaliböden,
bei standortgemäßer Nutzung potenziell wertvolle Standorte.

Gesetzliche Grundlagen
Im Rahmen der Landschaftsplanung sollten die Flächen mit besonderer Bedeutung für die Biotopentwicklung, Biotopvernetzung, Entwicklung von Biotopverbundsystemen sowie die Renaturierung dargestellt werden. Gesetzliche Grundlagen hierfür finden sich im Bundes-Bodenschutzgesetz, im Bundes-Naturschutzgesetz und dem Hessischen Naturschutzgesetz.
Maßnahmen
Leitbild der Planung ist eine Nutzungsanpassung mit dem Ziel der Erhaltung standortbedingter Extrema als Grundlage für die Biotopentwicklung. Maßnahmen hierfür sind:

  • Erhalt überwiegend zusammenhängender Flächen
  • Erhalt und Regeneration zusammenhängender Flächen in Auenlagen
  • Sicherung und Regeneration zusammenhängender Moorflächen
  • Minimierung der Nährstoffzufuhr, Verbot der Düngung auf Magerstandorten
  • Entwicklung von Konzepten zur Aushagerung
  • Entwicklung und Umsetzung von Pflegemaßnahmen (Vertragsnaturschutz)
  • Entwicklung und Förderung extensiver Bewirtschaftungskonzepte
  • Durchführung von Wiedervernässungsmaßnahmen im Rahmen naturschutzfachlicher Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
  • Einbeziehung von Pufferflächen