Langbez. |
Kurzbez. |
Inhalt |
ID |
Mull |
MU |
Im Mull überwiegen im Edaphon Bodenwühler. Die Streuzersetzung findet vorwiegend im Ah-Horizont statt und verläuft rasch. Die gebildeten Humusstoffe sind hochpolymer und nicht wanderungsfähig. Ein durchgehender Oh-Horizont ist nie vorhanden, ein Of-Horizont kann auftreten, der L-Horizont kann schon vor Beginn des neuen Streuanfalls aufgezehrt sein. |
62575 |
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A-Mull |
MUA |
Aeromorphe Humusform; Oberbegriff für Kryptomull, Wurmmull oder Ackermull nach Blume und Beyer 1996 oder Wiechmann 1996; noch nicht allgemeingültig in KA4 der SGDe |
55095 |
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L-Mull |
MUT |
L/Ah/... Ah > 8 cm, häufig 10 - 15 cm, meist stark bis sehr stark humos, meist stabiles Krümelgefüge (Axh); bisweilen schwache Kohärenz; gleichmäßig gefärbt. Übergang zu den tieferen, humusarmen bis - freien Horizonten undeutlich od. fließend. |
2578 |
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Sandmull |
MUS |
L-Mull der Sandböden mit meist mächtigem Ah-Horizont. Ah stellt makroskopisch eine lockere Vermengung weitgehend humifizierter organischer Substanz mit Mineralkörnern dar, die nur schwach aggregiert ist. Durcharbeitung des Ah vorwiegend durch Arthropoden. |
2598 |
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Kalkmull |
MUK |
L-Mull, typisch für Mullrendzina mit sehr lockeren, skelett- und humusreichen Ah-Hor. auf Kalk- oder Dolomitgesteinen. Die organische Substanz ist schwarz und enthält wenig mineralische Anteile. Ah-Horizonte häufig 15 - 30 Masse-% organische Substanz. |
2599 |
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F-Mull |
MUO |
L/Of/Ah/... Ah i. d. R. < 8 cm. Of meist 1 - 3 (5) cm, flächenhaft aushaltend, oft locker gelagert, auch lagig, verklebt od. verpappt. Begrenzung Ah/nächstfolgender humusarmer Mineralbodenhorizont deutlich, v. a. in schluffigen und lehmigen Substraten. |
2579 |
Moder |
MO |
Im Moder und im Mullartigen Moder treten Regenwürmer zurück, Arthropoden überwiegen. Die Streuzersetzung findet ausschließlich in der organischen Auflage statt und verläuft langsam. Wanderungsfähige Huminstoffe werden gebildet, jedoch nicht in so starkem Maße wie beim Rohhumus. Stets sind L- und Of-Horizont vorhanden. |
62574 |
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Mullartiger Moder |
MOM |
L/Of/(Oh)/Ah... z.T. L/Of/(Oh)/Aeh... Ah 2 - 8 cm, häufig 3 - 4 cm. Of makroskopisch oft wie MUO, jedoch bis zu 6 - 7 cm mit stapelig verklebten Lagen. Oh geringmächtig od. fehlend, mit häufig stärkerem mineralischen Anteil. Übergang zum Ah unscharf. |
2580 |
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Typischer Moder |
MOT |
L/Of/Oh/Aeh,Ahe,Ahe+Ae,Ah/... Of 1 - 3 (5) cm, kann schwach verfilzt od. schichtig gelagert sein. Oh bröckelig oder lose, zerfällt in gut kantengerundete Bröckchen. Horizonte stets unscharf ineinander übergehend. |
2581 |
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feinhumusreicher Moder |
MOR |
Typischer Moder mit Oh > 2 cm. Weisen i. d. R. weitere C/N-Verhältnisse auf als feinhumusarmer Moder. |
2582 |
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feinhumusarmer Moder |
MOA |
Typischer Moder mit Oh < 2 cm. Weisen i. d. R. weniger weite C/N-Verhältnisse auf als feinhumusreicher Moder. |
2583 |
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Rohhumusartiger Moder |
MR |
L/Of/Oh/Ahe,Ahe+Ae/... oder L/Of/Oh/Ahe/Ae/B(h)s/...Of 2 - 4 (6) cm, verfilzt. Oh kompakt gelagert, aber nicht scharfkantig brechbar, oft grob bröckelig/aggregiert. (Sehr) scharfe Horizontübergänge innerhalb des Auflagehumus und zum Mineralboden. |
2584 |
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feinhumusreicher Rohhumusartiger Moder |
MRR |
Rohhumusartiger Moder mit Oh > 3 cm. Weisen i. d. R. weitere C/N-Verhältnisse auf als feinhumusarmer Rohhumusartiger Moder und können durch feuchtere Oberbodenbedingungen gefördert werden. |
2585 |
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feinhumusarmer Rohhumusartiger Moder |
MRA |
Rohhumusartiger Moder mit Oh < 3 cm. Weisen i. d. R. weniger weite C/N-Verhältnisse auf als feinhumusreicher Rohhumusartiger Moder. |
2586 |
Rohhumus |
RO |
Größere Bodenwühler fehlen fast immer. Die Streuzersetzung findet fast ausschließlich in der organischen Auflage statt, sie verläuft sehr langsam und unvollständig. Wanderungsfähige Huminstoffe entstehen stärker als beim Moder. L/Of/Oh/Ahe+Ae/... oder L/Of/Oh/Ahe/Ae/B(h)s/....Of 2 - 4 (8) cm, stark verfilzt, teilweise biegefähig. Oh scharfkantig brechbar. (Sehr) scharfe Horizontübergänge innerhalb des Auflagehumus und zum Mineralboden. |
2587 |
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feinhumusreicher Rohhumus |
ROR |
Rohhumus mit Oh > 4 cm |
2588 |
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feinhumusarmer Rohhumus |
ROA |
Rohhumus mit Oh < 4 cm |
2589 |
Graswurzelfilz |
GMO |
Of/Oh/Ah...meist unter faziesbildender Avenella flexuosa (Drahtschmiele), durch zunehmende Belichtung und Erwärmung in älteren Nadelbaum- und Eichenbeständen aus Rohhumus- und Moderformen entstanden. Grenzziehung zw. Of-, Oh- und A-Hor. sehr schwierig. |
2590 |
Hagerhumus |
HMO |
Gekennzeichnet durch weitgehende Bloßlegung der stellenweise krustigen Mineralbodenoberfläche durch Verwehen od. Abschwemmen der Streu; darunter i.d.R. 0,5 - 1 cm mächtiger Bereich mit Kohärentgefüge, nur örtlich vorhandene Reste des Oh-Hor.. |
2591 |
Streunutzungs-Rohhumus |
SRO |
In ihren ökologischen Eigenschaften fast immer zur Rohhumusgruppe gehörende Humusformen. Verhagerung als Folge einer langanhaltenden Streunutzung (insb. in Nadelwäldern), die gravierende Umsatzstörung mit deutlich vermindertem Nährstoffangebot anzeigt. Auch Mager- od. F-Humus genannt. |
2592 |
Streunutzungs-Moder |
SMO |
In ihren ökologischen Eigenschaften fast immer zur Rohhumusgruppe gehörende Humusformen. (Eigentlich eine Sonderhumusform). Verhagerung als Folge einer Streunutzung, die gravierende Folgen eines Eingriffs mit deutlich vermindertem Nährstoffangebot anzeigt. |
56234 |
Tangelhumus |
TA |
Überwiegend in Gebirgslagen. Humustangel im Kontaktbereich zu Carbonatgestein krümelig, locker; pH-Wert steigt hier an, C/N-Verhältnis nimmt ab. Tritt auch über Silikatgestein auf. Unter Nadelwald zeigt TA z.T. chem. Eigenschaften von Hochmoortorf. |
2593 |
Feuchtmull |
MUF |
Ah 10 - 20 cm mit 15 - 30 Masse-% organischer Substanz. Unter Einfluß eines längerfristig hochanstehenden, basenreichen Hang- oder Grundwassers gebildete Feuchthumusform. |
2594 |
Feuchtmoder |
MOF |
Oh schmierig. Unter langfristigem Einfluß eines überwiegend basenarmen, mehr oder weniger stagnierenden Grund- oder Stauwassers gebildete Feuchthumusform. |
2595 |
Feuchtrohhumus |
ROF |
Oh schmierig infolge von langanhaltendem Wasserkontakt. Unter dem Einfluß langfristig oder häufig hochanstehendem basenarmem Stau- oder Grundwasser gebildete Feuchthumusform. |
2596 |
Anmoor |
AMO |
Aa meist 20 - 40 cm, mit 15 - 30 Masse-% Humusgehalt; dunkel gefärbte Mischung von mineralischer und fein verteilter organischer Substanz. Naßhumusform. Typisch ohne Auflagehumus; wenn doch, dann durch Veränderungen im Wasserhaushalt bedingt. |
2597 |
Hochmoortorf |
HT |
Anhäufung unvollständig zersetzter Pflanzen im wasserübersättigtem (Regenwasser, niederschlagsbedingt, unabhängig vom Grundwasser) Milieu |
55054 |
Übergangsmoortorf |
UT |
Auch als Übergangsmoor bezeichnet. Anhäufung unvollständig zersetzter Pflanzen im wasserübersättigtem (Regenwasser und/oder Mineralbodenwasser) Milieu |
55055 |
Niedermoortorf |
NT |
Anhäufung unvollständig zersetzter Pflanzen im wasserübersättigtem (Mineralbodenwasser) Milieu |
55056 |
nicht erfaßt |
n.e. |
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3060 |