Menschen in Europa atmen immer weniger Schadstoffe ein: Der Europäischen Umweltagentur (EEA) zufolge hat sich die Luftqualität in Europa in den letzten zehn Jahren deutlich verbessert. Auch in Hessen kann man diesen Trend beobachten. Dort sinken sowohl die Werte für Stickstoffdioxid (NO2) als auch die für Feinstaub (PM10) seit vielen Jahren kontinuierlich.
Im Auswertungszeitraum der EEA von 2009 bis 2018 haben die NO2-Werte an den verkehrsnahen Messstellen in Hessen im Mittel um 19 Prozent abgenommen. Dies ist etwas weniger als im europaweiten Durchschnitt. An den hessischen Messstellen im städtischen und ländlichen Hintergrund fiel die Abnahme mit 24 Prozent dagegen etwas stärker aus als im Europavergleich. Trotzdem gibt es auch in Hessen immer noch einige Messstellen, die den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel nicht einhalten.
Beim Feinstaub beträgt die Abnahme der Konzentration im Zeitraum 2009 bis 2018 an den verkehrsnahen Messstellen in Hessen deutliche 26 Prozent und ist damit höher als im Europavergleich. Auch an den Stationen im städtischen und im ländlichen Hintergrund nahmen die PM10-Werte ab und zwar um 13 Prozent bzw. 18 Prozent. Der Jahresgrenzwert wird schon lange sicher eingehalten. Auch der weitaus kritischere Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, der nicht häufiger als 35-mal im Jahr überschritten werden soll, wird in Hessen seit 2012 eingehalten.
Diese Zahlen sind erfreulich und zeigen, dass Maßnahmen zur Minderung der Emissionen ihre Wirkung zeigen. Gleichwohl sind weitere Verbesserungen notwendig, um das von der EEA erneut thematisierte Gesundheitsrisiko durch Luftschadstoffe weiter zu reduzieren. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Höchstmengen an Luftschadstoffen teilweise deutlich niedriger liegen als die rechtlich verbindlichen Grenzwerte der EU, beispielsweise für Feinstaub.
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Grafik zur Entwicklung von NO2