Vogelstimmen gehören zu unserem täglichen Leben in Hessen einfach dazu: Ob beim Spazieren, auf dem Weg zur Arbeit, in der Dämmerung, überall hören wir das Singen unserer heimischen Vögel. Aber wer singt dort eigentlich und wo? Um das herauszufinden, hat die Staatliche Vogelschutzwarte Hessen im Frühjahr 2023 ein Pilotprojekt zur automatischen Vogelerfassung gestartet. Dieses wurde heute auf dem jährlichen Treffen der deutschen Vogelschutzwarten vorgestellt.
Für das Projekt wurden an 15 ausgewählten Standorten – im ländlichen und städtischen Bereich – im Luftmessnetz Hessen automatische, ferngesteuerte Aufnahmegeräte angebracht. Diese Geräte können Vogelstimmen selbstständig aufnehmen und zur Auswertung versenden. Im Luftmessnetz Hessen werden – wie der Name schon sagt – normalerweise ausschließlich Luftschadstoffe durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gemessen, hier aber konnte es mit seiner Infrastruktur die Kolleginnen und Kollegen aus der Vogelschutzwarte Hessen unterstützen. Da die Stationen im Luftmessnetz über Städte, Dörfer aber auch Wiesen und Wälder verteilt sind, eignen sie sich besonders gut. Die Auswertung der Tonspuren erfolgt mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz, deren Ergebnisse stichprobenartig von Experten kontrolliert werden.
Bildbescchreibung: Der Sperlingskauz (Glaucidium passerinum) ist Hessens kleinste Eulenart. Auch er wurde im Rahmen des akustischen Monitorings der HLNUG nachgewiesen – und zwar im Nationalpark Kellerwald Edersee.