Ortho-Phosphat ist neben Stickstoff der wichtigste Nährstoff, damit sich Wasserpflanzen wie Algen entwickeln können. Ein Überangebot an ortho-Phosphat führt jedoch dazu, dass sich die Wasserpflanzen massenhaft vermehren. Dadurch leiden zum Beispiel Kleintiere und Fische in Flüssen und Bächen unter Lebensraumzerstörung und Sauerstoffdefiziten. Der nach der europäischen Wasserrahmenrichtlinie geforderte gute ökologische Zustand für die Fließgewässer kann deshalb bei hohen ortho-Phosphat-Konzentrationen in der Regel nicht erreicht werden.
Vor der Umsetzung des hessische Maßnahmenprogramm 2015 bis 2021 (MP 2015-2021) wurden die Orientierungswerte für ortho-Phosphat in der Mehrzahl der hessischen Gewässerabschnitte und deren Einzugsgebieten nicht eingehalten. Untersuchungen des HLNUG zeigten, dass vor allem die kommunalen Kläranlagen zur ortho-Phosphatbelastung beitragen. Mit dem MP 2015-2021 gingen für die Betreiber Vorgaben einher, um die Phosphorablaufwerte zu reduzieren. Dadurch verringerten sich die ortho-Phosphat-Konzentrationen in den Flüssen deutlich.
In den dargestellten Vergleichskarten ist dies eindrucksvoll zu erkennen: Im Vergleich zum Untersuchungszeitraum von 2007 bis 2011 ist der Anteil der Oberflächenwasserkörper, die den Orientierungswert für ortho-Phosphat einhalten, von 20 auf 38 Prozent gestiegen. Werden nur die untersuchten Oberflächenwasserkörper betrachtet, zu denen Daten vorliegen, steigt der Anteil von 30 Prozent auf 50 Prozent. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Oberflächenwasserkörper mit sehr hohen Überschreitungen, also mehr als zweifach, um 70 Prozent verringert.
Die detaillierten Ergebnisse zu den Phosphor-Maßnahmen in Hessen sind auch im nachfolgendem Dokument zusammengefasst und auf unserer Internetseite veröffentlicht.
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