Im Zuge der Corona-Pandemie ist es an manchen Stellen in Hessen etwas ruhiger geworden: Der Straßen- und Flugverkehr hat abgenommen, in vielen Fabriken wurden die Anlagen heruntergefahren, Konzerte und Fußballspiele sind vorerst abgesagt. Auch der Aktionstag gegen Lärm am Mittwoch, 29. April 2020 muss dieses Jahr ausfallen. Doch Lärm gibt es weiterhin – und nach der Corona-Krise wird der Pegel wieder ansteigen. Das hat Folgen für die menschliche Gesundheit. Das HLNUG forscht daher weiter zu Lärm und stellt Informationen, zum Beispiel zu lauten und ruhigen Gebieten in Hessen, zur Verfügung.
Laut eines Berichts der Europäischen Umweltagentur (EEA) leidet jeder fünfte Europäer unter Lärm – besonders durch den Straßenverkehr. Welche konkreten Auswirkungen der Straßenlärm auf die Krankheitslast hat, wird zurzeit in einem Projekt des HLNUG untersucht. Die Ergebnisse der Studie werden voraussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht.
Neben dem Straßenverkehr gibt es noch weitere Quellen für Lärm. Das HLNUG berechnet und kartiert daher gemäß der EU-Richtlinie zum Umgebungslärm (2002/49/EG) die Belastung durch alle Verkehrsarten – Straßenverkehr, Schienenverkehr, Flugverkehr und Industrieanlagen. Mit der PLUS-Kartierung für Straßenlärm geht Hessen dabei noch über die Mindestvorgaben der EU hinaus, indem es flächendeckend deutlich mehr Straßen berücksichtigt als gefordert. Diese umfassende Lärmkartierung erlaubt umgekehrt auch Rückschlüsse auf potenziell ruhige Gebiete in Hessen. Die Daten zu lauten und ruhigen Orten in Hessen sind im Lärm-Viewer des HLNUG abrufbar.
Informationen
Zur Vorgehensweise der Lärm-Gesundheits-Studie