Mit einem landesweiten Online-Seminar zum Thema „Starkregen“ hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gemeinsam mit der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) den zweiten Übungszyklus des Projekts KLIMPRAX Krisenvorbereitung gestartet. Über 250 Teilnehmende aus Hessen und anderen Bundesländern nutzten die Gelegenheit, um sich über Risiken, Handlungsoptionen und Unterstützungsinstrumente zu Starkregen zu informieren.
Das Seminar widmete sich unter anderem den Erfahrungen aus vergangenen Extremwetterereignissen wie der Flutkatastrophe im Ahrtal sowie den Fragen, wie Verwaltungen untereinander, aber auch mit Betreibern Kritischer Infrastrukturen (KRITIS) im Vorfeld besser zusammenarbeiten können. Neben Fachvorträgen standen auch praxisorientierte Hilfsmittel und Planungsinstrumente im Mittelpunkt, die helfen sollen, Schäden durch Starkregenereignisse zu mindern.
Nächster Schritt: Übungen in den Regierungspräsidien und in ausgewählten Landkreisen
Das Seminar markiert den Start einer Serie von Stabsrahmenübungen, die in allen drei hessischen Regierungspräsidien stattfinden werden. Den Auftakt macht am 6. November 2025 eine Übung mit den Krisenstäben der Verwaltungen, den sog. Verwaltungsstäben des Regierungspräsidiums Kassel und des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Dabei wird mit Hilfe eines Drehbuchs ein realistisches Szenario zu „Starkregen“ durchgespielt, um Abläufe, Kommunikationswege und Verantwortlichkeiten im Krisenfall zu überprüfen. Das RP Gießen und das RP Darmstadt üben im ersten Halbjahr 2026 das gleiche Starkregen-Szenario mit jeweils den Landkreisen Gießen und Bergstraße.
Rückblick: Zyklus „Hitze und Dürre“
Der erste Übungszyklus im Projekt KLIMPRAX Krisenvorbereitung startete am 14. November 2022 mit einem landesweiten Online-Seminar zum Szenario „Hitze und Dürre“. Die Teilnehmenden befassten sich damals mit den Folgen des Klimawandels in Hessen, den Lehren für die Stabsarbeit aus dem Julihochwasser 2021, dem Praxisbeispiel der Trinkwasserversorgung als Kritische Infrastruktur sowie mit grundlegenden Fragen der Verwaltungsstabsarbeit und des Katastrophenschutzes. Ergänzt wurde das Programm durch Beiträge vom Technischen Hilfswerk und zur zivil-militärischen Zusammenarbeit von der Bundeswehr.
Im Anschluss daran fanden drei Stabsrahmenübungen statt. In den Übungen wurden Abläufe, Kommunikationswege und Entscheidungsprozesse in einer länger andauernden Dürre-Situation in Kombination mit einer Hitzewelle wie im Jahr 2003 trainiert – gemeinsam mit Partnern aus Ministerien und Bundesbehörden.
Hintergrund:
Im Zuge des Klimawandels werden Extremwetterereignisse häufiger und heftiger. Das Projekt KLIMPRAX Krisenvorbereitung unterstützt daher seit 2022 hessische Verwaltungsstäbe dabei, sich auf klimawandelbedingte Krisenszenarien vorzubereiten. Ziel ist es, Kaskadeneffekte von Extremwetterereignissen frühzeitig zu erkennen, das Zusammenspiel zwischen Behörden zu verbessern und damit die Resilienz Hessens zu stärken.
Weitere Informationen:
hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/projekte/klimprax-krisenvorbereitung
Pressemitteilungen:
hlnug.de/presse/pressemitteilung/ueben-fuer-den-ernstfall-bei-extremwetter
hlnug.de/presse/pressemitteilung/hessische-verantwortliche-ueben-den-ernstfall
hlnug.de/presse/pressemitteilung/hessische-verantwortliche-ueben-den-ernstfall-1
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