Maßnahmen in der Landwirtschaft

Direktvermarktung
Eine am Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur Wien durchgeführte Dissertation zum Thema Verluste in der Landwirtschaft benennt hohe Abnahmeanforderungen als Ursache für Verluste am Produktionsstandort.
Zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in der Landwirtschaft wird die regionale Direktvermarktung z. B. in Form von Hofläden empfohlen. Erzeuger können somit Lebensmittel vermarkten, die aufgrund von Abnehmeranforderungen bisher nicht vermarktungsfähig sind. In der Vereinigung der Hessischen Direktvermarkter e. V. sind über 350 Landwirte zusammengeschlossen, die ihre Erzeugnisse direkt an die Verbraucher vermarkten.
Ernteaktion "Gelbes Band"
Im Rahmen der Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel! hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit Zu gut für die Tonne! und die Ministerien der Länder im Sommer 2021 bundesweit die Ernteaktion "Gelbes Band" ins Leben gerufen. Dabei zeigt ein gelbes Band an wo selbst geerntet werden darf: Besitzer von Obstbäumen und -sträuchern, bei denen die Erträge den eigenen Bedarf übersteigen, markieren diese mit einem gelben Band. So kann Obst, bevor es verdirbt, weiter gegeben werden.
Informationen zu der Aktion auf den Seiten des BMEL
Auch in Hessen beteiligen sich Landkreise, Städte und Gemeinden.
Nachernte
Schon bei der Nahrungsmittelerzeugung fallen mehr als 11% der Lebensmittelabfälle an. Das liegengebliebene Gemüse und Obst könnte durch eine händische Nachernte aufgesammelt und zusätzlich vermarktet werden. Alternativ, könnte auch öffentlich erlaubt werden, die Reste der Ernte aufzusammeln und so die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.