MVA-Schlacke als Sekundärrohstoffquelle für Metalle
Metalle finden sich aufgrund ihrer vielseitigen Eigenschaften in Produkten aller Lebensbereiche und demzufolge auch im Abfall wieder. Die Abfallverbrennung ist als Vorbehandlung ein wesentlicher Baustein in der Abfallwirtschaft. In Hessen wurden 2014 ca. 1,1 Mio. t Hausmüll und hausmüllähnlicher Gewerbeabfall in den Müllverbrennungsanlagen (MVA) thermisch behandelt. Der feste Verbrennungsrückstand aus Hausmüllverbrennungsanlagen, MVA-Schlacke genannt, besteht neben Mineralik, Glas und Unverbranntem zu einem Großteil aus Metallen. Die Rückgewinnung der enthaltenen Metalle, insbesondere der Nichteisenmetalle, erfolgt derzeit gesetzeskonform, ein beachtlicher Anteil wird aufgrund von erhöhtem Aufbereitungsaufwand dennoch weiterhin auf Deponien entsorgt.
Der wachsende Bedarf an diesen Materialien und die über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich gesunkene Metallkonzentration in den Erzen verstärken die Suche nach neuen Quellen. Aber auch unter dem Aspekt der Ressourceneffizienz und dem Nachhaltigkeitsgedanken werden die Anstrengungen zur besseren Rückgewinnung von Stoffen aus Abfallströmen verstärkt.
In Kooperation des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie mit der Hochschule RheinMain wurde eine Bachelorarbeit angefertigt, in der das Aufkommen von MVA-Schlacken in Hessen sowie das daraus resultierende Potenzial an Metallen ermittelt wurde. Des Weiteren wurden die hessischen Aufbereitungsunternehmen hinsichtlich der Metallrückgewinnung eingeordnet sowie der aktuelle Forschungsstand zur Aufbereitung erläutert.