Seit Ende Juli ragt auf einem städtischen Grundstück neben der Bundesstraße 44 bei Riedstadt-Erfelden eine rund zehn Meter hohe Bohranlage in die Höhe. Doch bei dem Forschungsprojekt des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) geht es in die Tiefe: Über 280 Meter ist die Bohrmannschaft bereits in den Untergrund vorgedrungen und hat Gesteine ans Tageslicht gefördert. Die Geologen können anhand dieser Ablagerungen erforschen, wie es vor Millionen von Jahren im hessischen Ried aussah und wie sich das Klima über die Zeit entwickelt hat. Schätzungsweise über drei Millionen Jahre, das heißt bis in die Quartärzeit sowie einen kleinen Teil der jüngeren Tertiärzeit, lässt sich derzeit schon zurückblicken. Ziel des Projekts sind jedoch 500 Meter Tiefe, die voraussichtlich bis März 2021 erreicht werden.
Bei einer Tiefe von rund 254 Metern gab es einen Zufallsfund: ein Stück Holz, welches ein Alter von rund drei Millionen Jahren haben dürfte. Um die Holzart zu bestimmen, hat das HLNUG einen Teil nach Frankfurt zur Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung geschickt. Weitere Entdeckungen der Bohrung werden sich erst zeigen: Im Kernlager des HLNUG in Villmar-Aumenau öffnen die Mitarbeiter derzeit die ersten Kerne.
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