Teil 7 Arbeitshilfe zur Sanierung von Grundwasserverunreinigungen (4. überarb. Auflage 2025)
Handbuch Altlasten, Band 3, Teil 7 (3,7 MB)
Seit der 1. Auflage 2008 hat sich das Handbuch Altlasten "Arbeitshilfe zur Sanierung von Grundwasserverunreinigungen" vielfach bewährt. Die Einstufung von Grundwasserschäden anhand der beiden Kriterien "gelöste Schadstoffmenge" und "Schadstofffracht" fand bei Behörden, Gutachtern und Pflichtigen hohe Akzeptanz.
Mit der 3. und 4. Auflage wurden einige Themen umfangreicher dargestellt und präzisiert:
- Wie können Sanierungsziele abgeleitet werden?
- Wie kann die Verhältnismäßigkeit einer Maßnahme ermittelt und dokumentiert werden?
- Unter welchen Voraussetzungen können langlaufende Grundwassersanierungen beendet werden?
Hierzu nennt die Arbeitshilfe Kriterien und stellt Werkzeuge zur Verfügung. Damit deckt die Arbeitshilfe die wichtigsten Fragestellungen bei Entscheidungen über Grundwassersanierungen ab, nämlich "ob", "wie" und "wie lange" zu sanieren ist.
Zu diesem Handbuch stehen folgende EXCEL-Auswertetools zur Verfügung:
EXCEL-Auswertetool "Mengen und Frachten"
EXCEL-Auswertetool "Sanierungsverlauf 1992 bis 2024"
EXCEL-Auswertetool "Sanierungsverlauf 2002 bis 2024"
Wesentliche Änderungen der 4. Auflage betreffen:
- Anhang 2 „Geringfügigkeitsschwellenwerte":
Aktuelle Geringfügigkeitsschwellenwerte (GFS) der Bund-/Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) wurden übernommen.
- Anhang 9 „Datenauswertung von Pump&Treat-Grundwassersanierungen“:
Für die 3. Auflage hatte die HIM-ASG mit Stand 2016 insgesamt 38 langlaufende Grundwassersanierungen ausgewertet, um typische Sanierungskosten zu ermitteln. Für die 4. Auflage des Handbuchs Altlasten wurden die Projektdaten nochmals aktualisiert (Stand Jahresende 2022).
Die Auswertung der Verfahrenskosten hat gezeigt, dass die Auswirkungen der Kostenentwicklung seit 2016 (Stand 3. Auflage) bei langlaufenden Sanierungsverfahren über den Sanierungszeitraum moderat ausgefallen sind. Demnach hat sich Stand 2022 das 0,75-Quantil um ca. 10 % erhöht, während der Median um ca. 10 % (alle Fälle) bzw. ca. 20 % (LHKW-Fälle) gesunken ist.
- Anhang 12.2 „Einleitung von gereinigtem Grundwasser in öffentliche Abwasserreinigungsanlagen“:
Im Anhang 12.2. wird auf die aktualisierte Indirekteinleiterverordnung (IndV) und die neue Verwaltungsvorschrift zur Indirekteinleiterverordnung (Indirekteinleiter-VwV) Bezug genommen. Es wird darauf hingewiesen, dass der „Stand der Technik" nach der Verwaltungsvorschrift zur Erfassung, Bewertung und Sanierung von Grundwasserverunreinigungen (GWS-VwV) nicht den Schwellenwerten der IndV entspricht. Für die Indirekteinleitung in eine öffentliche Abwasseranlage ist der „Stand der Technik" nach GWS-VwV heranzuziehen.
- Anhang 12.3 „Behandlung von verunreinigtem Grundwasser bei Einleitung in oberirdische Gewässer“:
In der „Emissionsbetrachtung“ der 3. Auflage war eine Tabelle mit Emissionswerten enthalten, die auf Erfahrungswerten aus dem Vollzug beruhte. Aufgrund der novellierten IndV war eine Überarbeitung dieser Werte erforderlich. In der 4. Auflage werden nun zwei Tabellen mit orientierenden Emissionswerten gezeigt, wobei die 1. Tabelle sich auf die Schwellenwerte der IndV bezieht und die 2. Tabelle auf Erfahrungswerten aus dem Vollzug beruht.
Inhalt der Arbeitshilfe:
Wenn durch den unsachgemäßen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen eine Grundwasserverunreinigung eingetreten ist, gelten für die Entscheidung über eine Grundwassersanierung die Vorgaben der Verwaltungsvorschrift zur Erfassung, Bewertung und Sanierung von Grundwasserverunreinigungen (GWS-VwV). Ziel der vorliegenden Arbeitshilfe ist die Erläuterung und fachliche Konkretisierung der in der GWS-VwV genannten Ausführungen zu schädlichen Grundwasserverunreinigungen und Sanierungen bei Altlasten, schädlichen Bodenveränderungen und Grundwasserschadensfällen.
Der Schwerpunkt der Arbeitshilfe liegt bei den Fragestellungen
- Liegt eine schädliche Grundwasserverunreinigung vor?
- Ist die Sanierung eines Grundwasserschadens erforderlich?
- Ist eine langlaufende Grundwassersanierung (Pump+Treat) noch verhältnismäßig?
Weiterhin werden in der Arbeitshilfe folgende Themen kurz behandelt:
- Sanierungsziele
- Optimierung und Beendigung von Sanierungen
- Stand der Technik
- Einleitung von Hilfsstoffen in das Grundwasser bei In-situ-Sanierungen
- Einleitung von Grundwasser in Abwasseranlagen und oberirdische Gewässer.
Die Arbeitshilfe richtet sich an die Mitarbeiter in Behörden und Ingenieurbüros, die bei der Sanierung von Grundwasserschäden beteiligt sind. Sie wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertretern des Umweltministeriums, der Regierungspräsidien und Unteren Wasserbehörden sowie des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (Federführung) erarbeitet.