Grün, kühl und sicher – Das klimaangepasste Gewerbegebiet
Die Folgen des Klimawandels sind auch in Hessen bereits zu spüren und mit Klimaschutzmaßnahmen nur zu begrenzen, aber nicht mehr aufzuhalten. Eine Anpassung an die Klimawandelfolgen ist daher sowohl für Kommunen als auch Unternehmen notwendig und sinnvoll. Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Starkregen nehmen in Häufigkeit und Intensität zu und sind gerade auch für Gewerbegebiete eine große Herausforderung.
Doch es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sowohl mit kleinen als auch größeren Maßnahmen, das eigene Unternehmen und auch Industrie- und Gewerbegebiete als Ganzes an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dadurch kann nicht nur die Attraktivität des Standortes gesichert werden, in dem das Risiko für Schäden reduziert wird, sondern auch die Qualität des Arbeitsumfeldes gesteigert werden, da die Mitarbeitenden vor Ort von den grüneren, kühleren und sichereren Arbeitsplätzen profitieren.
Entdecken Sie mit unserer interaktiven Grafik wie ein solches Gewerbegebiet aussehen könnte, welche Maßnahmen es gibt und was diese für Effekte haben. Klicken Sie für mehr Informationen einfach auf die roten Infosymbole auf der Grafik.
Viel Spaß beim Entdecken!


Fassadenbegrünung
                    Fassadenbegrünungen sehen nicht nur gut aus, sie haben diverse positive Effekte auf die Umgebung und das Unternehmen: 
                  Eine 100 m² große begrünte Fassade kann zum Beispiel die Kühlleistung von etwa elf Klimaanlagen ersetzen. Fassaden- 
                  und Dachbegrünungen wirken thermisch ausgleichend durch Verschattung, Verdunstungskühlung sowie Wind- und Dämmschutz. 
                  Damit lassen sich Energiekosten einsparen. Außerdem kann ein positiver Beitrag zur Artenvielfalt geleistet und die 
                  Aufenthaltsqualität für die Mitarbeitenden erhöht werden.
                    

Dachbegrünung
                    Ein begrüntes Dach hat viele Vorteile: Pflanzen senken durch Verdunstung und Verschattung die Gebäudetemperaturen. 
                  Beispielsweise können Gründächer an heißen Tagen bis zu 25 °C kühler als Bitumendächer sein und somit Energiekosten sparen. 
                  Die Begrünung sorgt außerdem für eine verbesserte Dämmung und kann so den Wärmeverlust im Winter um 3-10 % verringern. 
                  Zudem können mit dem Rückhalt des Regenwassers auch Niederschlagswassergebühren eingespart werden.
                    

Dachbegrünung & PV
                Klimaanpassung und Klimaschutz können Hand in Hand gehen und sich dabei sogar gegenseitig 
                  positiv beeinflussen: Dachbegrünung und PV-Anlagen lassen sich kombinieren, wodurch die 
                  Effizienz der Anlagen steigt. Begrünung bindet CO2 und reduziert, insbesondere in Verbindung 
                  mit erneuerbarer Energiegewinnung, Treibhausgas-Emissionen, was zur nachhaltigen Transformation 
                  des Unternehmens beiträgt.
                    

Entsiegelung von Parkplätzen
                    Die Entsiegelung von Parkplätzen hat einen enormen Effekt auf die Fläche: Durchlässige 
                  Bodenbeläge sorgen dafür, dass bei Starkregenereignissen das Wasser versickert anstatt 
                  dass der Parkplatz überflutet wird. Über gezielte Wasserführungen und Rigolensysteme kann 
                  zudem das Niederschlagswasser an die umgebende Bepflanzung abgegeben werden. An heißen Tagen 
                  heizen sich entsiegelte Flächen außerdem deutlich weniger auf und sorgen somit für ein 
                  angenehmeres Mikroklima.
                    

Begrünte Außenflächen
                    Begrünte Außenflächen mindern Staub- und Schallemissionen. 
                  Die Begrünung und das Pflanzsubstrat absorbieren Schall und verringern Luftschadstoffe, 
                  was die Umgebungsluft verbessert. Außerdem bieten begrünte Gebäude und Flächen sowohl Mitarbeitenden 
                  als auch Anwohnenden im Sommer eine kühle Arbeits- und Erholungsumgebung und bei Starkregenereignissen 
                  kann das Wasser vor Ort versickern.
                    

Grüne Pausenräume
                    Unternehmen können Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeitenden auch dadurch zeigen, 
                  dass grüne Pausenräume auf dem Firmengelände geschaffen werden. Durch Verschattungselemente, 
                  Bepflanzung und Sitzgelegenheiten lassen sich schon mit wenigen Investitionen kleine Erholungsräume 
                  für die Mitarbeitenden schaffen. Das hat sowohl intern positive Effekte auf die Mitarbeiterbindung 
                  als auch extern auf die Anwerbung neuer Mitarbeitenden. 
                    

Begrünter Kreisverkehr
                    Kreisverkehre sind – nicht nur in Gewerbe- und Industriegebieten – ein wichtiger Bestandteil 
                  der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Eine Gestaltung mit insektenfreundlichen und trockenheitsresistenten 
                  Pflanzen macht nicht nur optisch etwas her, sondern fördert die Biodiversität und ist deutlich weniger 
                  arbeitsaufwändig und pflegeintensiv als eine Rasenfläche. 
                    

Rest- und Randflächen
                    Kleine Flächen – großer Effekt: In Gewerbegebieten finden sich immer wieder kleine, ungenutzte 
                  Rest- und Randflächen. Hier können bereits mit kleinem Aufwand und Budget Biodiversitätsflächen 
                  und Retentionsräume geschaffen werden, die einen Kühlungseffekt haben, von Insekten genutzt werden können 
                  und auf denen Niederschlagswasser versickern kann. Es muss also nicht immer gleich eine großflächige 
                  Dach- oder Fassadenbegrünung sein. Auch kleine Klimaanpassungsmaßnahmen können viel bewirken!
                    
Sie möchten weitere Informationen zum Thema klimaangepasste Gewerbegebiete erhalten? Dann finden Sie auf folgender Seite unsere Fact Sheets sowie unsere Broschüre mit Erläuterungen, Praxisbeispielen und konkreten Maßnahmen.
Außerdem finden Sie hier einen Einblick in das EU-Projekt „IB-Green: Industrie und Gewerbegebiete – klimaresilient und fit für die Zukunft“, bei dem wir gemeinsam mit Projektpartnern aus sechs anderen Nord-West-europäischen Ländern Strategien und Lösungsansätze erarbeiten, wie die Folgen des Klimawandels in Industrie- und Gewerbegebieten abgepuffert werden können.

