Forschungsprojekt
Fluginsekten
Projekttitel
Bestimmung der Artenvielfalt von Fluginsekten in hessischen Gebieten mittels molekularer Methoden
Antragsteller
Prof. Dr. Peter Haase, Abteilung für Fließgewässerökologie und Naturschutzforschung des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt
Projektbeschreibung
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Senckenberg Forschungsinstituts und Naturmuseums Frankfurt unter der Leitung von Prof. Dr. Haase sind Teil eines Netzwerks (Long-Term Ecological Research Deutschland (LTER-D) und Europarc Deutschland (heute Nationale Naturlandschaften e. V.)), das in einem bundesweiten Malaisefallen-Projekt mittels kontinuierlicher Zeitreihen die Veränderung der Biomasse der Fluginsekten über einen längeren Zeitraum und verschiedene Großlandschaften hinweg monitort. Aus Hessen sind an der Initiative die drei Gebiete Rhein-Main-Observatorium (RMO), Nationalpark Kellerwald-Edersee (NPKE) sowie das Biosphärenreservat Hessische Rhön (BRHR) beteiligt. Seit Frühjahr 2019 werden in Hessen bei diesem Projekt u. a. Fluginsekten entlang eines Nutzungsgradienten erfasst: Totalschutz (Kernfläche des NPKE) über eine naturverträgliche Nutzung (BRHR) bis zu einer „Normallandschaft“ (RMO). Der Fokus der Initiative liegt dabei auf der Biomassen-Bestimmung. Nicht untersucht werden bei dem Projekt hingegen die Artenzusammensetzung der Fluginsekten sowie deren zeitliche Veränderung.
Das HLNUG unterstützt mit dem Hessischen Biodiversitätsforschungsfonds einen Ansatz, der die Biomassen-Bestimmung der eingangs beschriebenen Initiative von LTER-D und Europarc ergänzt. Durch den Hessischen Biodiversitätsforschungsfonds wird die Bestimmung der Artenvielfalt der Fluginsekten sowie deren zeitliche Veränderung in den drei o. g. Gebieten entlang dieses Nutzungsgradienten mittels molekularer Methoden (DNA-Metabarcoding) unterstützt. Die Verwendung von molekularen Methoden ermöglicht es, prinzipiell alle Arten, für die Referenzmaterial vorliegt, zu berücksichtigen, während die klassische, morphologische Bestimmung solcher Fänge sich in der Regel auf wenige, ausgewählte Taxagruppen beschränkt. Dadurch wird vergleichend und über einen längeren Zeitraum die gesamte Breite der Fluginsekten in Hessen untersucht. Die Abdeckung verschiedener hessischer Regionen, Landnutzungstypen, Höhenlagen und Klimaregionen wird auch zu einem verbesserten Überblick der in Hessen lebenden Fluginsekten führen. Durch das geförderte Forschungsprojekt sollen für die jeweiligen Gebiete zahlreiche neue, bislang nicht nachgewiesene Arten erfasst werden können und neue Einblicke in den Bestand und die Entwicklung bislang kaum untersuchter Artengruppen gewonnen werden.
Projektdauer
2020-2023
Projektpartner
- Nationalpark Kellerwald-Edersee
- Biosphärenreservat Rhön
- Prof. Dr. Florian Leese der Universität Duisburg-Essen