
Da steckt Geschichte drin!
Der Boden des Jahres 2026 ist der Archivboden
Schirmherr ist das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU). Ziel der hessischen Schirmherrschaft ist, das Wissen um das Schutzgut Boden als elementare Ressource im Jahr 2026 in die breite Öffentlichkeit zu tragen und so das Bodenbewusstsein nachhaltig zu stärken.
Veranstaltungskalender
Alle „Boden des Jahres“-Veranstaltungen finden Sie in unserem
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Böden sind eine unverzichtbare Lebensgrundlage und ein zentraler Steuerungsfaktor im Naturhaushalt.
Als Basis für den Anbau von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen sind sie unentbehrlich. Gleichzeitig speichern, filtern und reinigen sie das Niederschlagswasser. Sie speichern CO2 und sind daher wichtig für den Klimaschutz. Neben diesen vielen Funktionen sind Böden zusätzlich herausragende Archive der Natur- und Kulturgeschichte.
Im Vergleich zu seiner großen Bedeutung für uns alle erfährt der Boden allerdings nur eine geringe gesellschaftliche Wahrnehmung und Anerkennung. Um mehr Aufmerksamkeit auf den Boden zu lenken, wird jedes Jahr am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Bodens, der „Boden des Jahres“ vorgestellt.
Initiiert wurde die Aktion im Jahr 2004 von der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) und dem Bundesverband Boden (BVB). Betreut wird sie durch ein Gremium von Fachleuten, dem Kuratorium „Boden des Jahres“, zu dem auch der Ingenieurtechnische Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling (ITVA) gehört. Das Umweltbundesamt (UBA) unterstützt die alljährliche Aktion von Beginn an. Zusätzlich übernimmt eine Bundes- oder Landesinstitution die Schirmherrschaft über den „Boden des Jahres“.
Hier ist eine Übersicht aller bisherigen Böden des Jahres.
Neben natürlichen Ereignissen, wie beispielsweise Vulkanausbrüchen, hinterlässt auch der Mensch durch seine vielfältigen Aktivitäten Spuren im Boden. So enthält jeder Boden Hinweise auf seine Entstehung oder Nutzung und ist im Grunde damit sein eigenes Archiv. Werden die Hinweise richtig gelesen, können sie spannende Geschichten von vergangenen Zeiten erzählen.
2011 hat die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Bodenschutz (LABO) „Empfehlungen zur Bewertung und zum Schutz von Böden mit besonderer Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte“ veröffentlicht.
Demnach sind für die Einstufung der Böden als schutzwürdige Archivböden von Bedeutung:
- die Intensität, die Deutlichkeit oder das Typische/Charakteristische der Ausprägung,
- die wissenschaftliche Bedeutung dieser Information für den jeweiligen thematischen Aussageschwerpunkt sowie
- die Datierbarkeit von Prozessinformationen bzw. wertgebenden Eigenschaften und ggf. Messintensität, Untersuchungsdauer und -umfang sowie Seltenheit und Naturbelassenheit (Naturnähe).
Die Kategorien der LABO können helfen, Böden mit besonderen Archivfunktionen in Hessen zu identifizieren.
| Archivkategorie(wertgebende Eigenschaft) | Beispiele aus Hessen | |
|---|---|---|
| Naturgeschichte | besondere/seltene und/oder naturnahe (holozäne) Bodenbildungen | Parabraunerden unter Wald
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| Paläoböden: Bodenbildungen aus vergangenen geologischen und klimatischen Zeitabschnitten (Prä-Holozän) |
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| Moore als Klima- und Vegetationsarchive | Moore in Mittelgebirgen und Niederungen | |
| (Peri-)Glazialprozesse in Böden und Landschaftselementen | Flussterrassen
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| besondere/seltene geologische Bildungen und Strukturen (Geotope) und/oder besondere/seltene Ausgangssubstrate der Bodenbildung (Substratgenese) | Block-/Felsenmeere
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| Bodenmonitoring: Messstellen und Leitprofile |
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| Kulturgeschichte | Kultosole: Bodenbildungen oder Überprägungen in Folge der Siedlungs- und Landnutzungshistorie einschl. Land-/ Forstwirtschaft, Bergbau und assoziierte Wirtschaftszweige | Ackerterrassen
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| Bodendenkmäler und archäologische Fundstellen: Relikte der Siedlungs- und Landnutzungshistorie |
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| Bodenmonitoring: Messstellen und Leitprofile | Bodendauerbeobachtung (BDF)
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Die hessischen Repräsentanten
Für das Jahr 2026 wurden vom HLNUG für die beiden Bereiche Naturgeschichte sowie Kulturgeschichte jeweils zwei Repräsentanten ausgesucht, anhand derer die Gruppe der Archivböden auf Flyern und Postern dargestellt werden:
- Roterde der „Eisernen Hose“ bei Lich (Naturgeschichte)
- Fossile Böden im Löss (Naturgeschichte)
- Grenzbefestigung des obergermanischen Limes (Kulturgeschichte)
- Kohlenmeilerboden (Kulturgeschichte)
Mit der Auswahl werden zwei Paläobodenvorkommen präsentiert, die auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind.
Am 5. Dezember 2025 wird der Boden des Jahres 2026 auf einer Festveranstaltung präsentiert.
Ort: Landesvertretung Hessen, In den Ministergärten 5, 10117 Berlin oder digitale Teilnahme per Livestream
Beginn: 10.00 Uhr, Ende: 15.00 Uhr
Die Veranstaltung ist eine gemeinsame Aktion des Kuratoriums Boden des Jahres (Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft e.V., Bundesverband Boden e.V., Ingenieurtechnischer Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling e.V.), des Umweltbundesamtes, des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU), des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)
Anmeldelink: Festveranstaltung zum Boden des Jahres 2026 am Internationalen Tag des Bodens | Umweltbundesamt
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldeschluss ist der 25.11.2025.






