
Kohlenmeilerboden
Auf heißen Kohlen
Meilerböden sind in fast allen hessischen Mittelgebirgsregionen anzutreffen und stellen Archive der Kulturgeschichte dar. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren Holz und Holzkohle die wichtigsten Energieträger. Insbesondere zur Erzverhüttung und Eisenverarbeitung wurden enorme Mengen benötigt.
Nach jahrhundertelanger intensiver Waldnutzung herrschten Ende des 18. Jahrhunderts gebietsweise verwüstungsähnliche Zustände, was den Erlass von Waldgesetzen zur Folge hatte. Diese sahen eine geregelte, nachhaltige Nutzung und Wiederaufforstungen vor. Die Kohlenmeilerböden sind gekennzeichnet durch einen schwarzen, holzkohlereichen Oberboden und eine darunter folgende rötliche sog. „Frittungszone“. Der Boden unter dem Kohlenmeiler wurde durch die hohen Temperaturen „gebrannt“ und das im Boden enthaltene Eisen in das Rot färbende Eisenoxid Hämatit umgewandelt.
| übergeordnetes Thema | Wirtschaftsgeschichte |
| Naturraum | Taunus |
| gegenwärtige Nutzung | Forst |
| Seltenheit regional | häufig |
| Seltenheit überregional | häufig |
| zutreffende Archivkategorie nach LABO (2011) | Kultosole, Bodendenkmäler |

