
Roterde der "Eisernen Hose" bei Lich
Tropisches Hessen
Im ehemaligen Bauxit-Tagebau “Eiserne Hose” bei Lich sind sogenannte Laterite (Roterden, KA5/KA6: Ferralit) aufgeschlossen. Bei den Roterden handelt es sich um Bodenrelikte des Tertiärs, die nach Abschluss der vulkanischen Aktivität im Vogelsberg aus den anstehenden Basalten in subtropischem Klima vermutlich vor etwa 16 bis 13,5 Millionen Jahren im Miozän entstanden. Der chemisch intensiv verwitterte Basalt (Saprolith) steht in der Grube an anderer Stelle ebenfalls an. Die Roterden wurden nach ihrer Bildung im Tertiär während des Pleistozäns wahrscheinlich solifluidal umgelagert. Der stark tonig-lehmige Feinboden führt bis zu faustgroße Bauxitknollen. Das Profil ist im oberen Bereich durch die Tagebauaktivitäten gestört. Der natürliche Oberboden fehlt. Trotz alledem handelt es sich um ein überregional bedeutsames Archiv für die letzte Phase des globalen mesozoisch-tertiären Treibhausklimas und die damaligen Bodenbildungsfaktoren.
| übergeordnetes Thema | Klimageschichte |
| Naturraum | Vorderer Vogelsberg |
| gegenwärtige Nutzung | Bergbau |
| Seltenheit regional | lokal verbreitet |
| Seltenheit überregional | selten |
| zutreffende Archivkategorien nach LABO (2011) | Paläoböden,geol. Bildungen und Strukturen |

