Chronologie der Forschungsbohrung Frankfurt-Rebstock
Die Informationen über den Stand und die wissenschaftlichen Arbeiten rund um die Forschungsbohrung Frankfurt-Rebstock werden in regelmäßigen Abständen aktualisiert.
Nach Setzen des Standrohres in Bohrsektion 2 und Zementieren des Ringraums bis Ende Dezember 2022 haben am 05.01.2023 die Arbeiten an der Bohrlochsektion 3 begonnen. Diese soll mit einem Durchmesser von 14 ¾ Zoll bzw. 374 mm im sog. Lufthebeverfahren bis auf eine Tiefe von 350 m niedergebracht werden.
Am 30.01.2023 wurde eine Tiefe von 157,2 m erreicht. Der für den Frankfurter Untergrund bekannte Wechsel von Tonen und Kalksteinen erweist sich aktuell als unerwartete Herausforderung: bei dem aufgrund des großen Bohrdurchmessers erforderlichen Lufthebeverfahren tritt die Bohrspülung mit dem Bohrgut durch den Bohrkopf in das Bohrgestänge ein und wird hierin zutage gefördert. Seit Beginn der Bohrsektion 3 kommt es dabei häufig zu einem Verstopfen des Bohrmeißels durch zerbohrte Tone oder Gesteinsbruchstücke, was einen Ausbau des gesamten Bohrgestänges, die Reinigung des Bohrmeißels und den erneuten Einbau des Bohrgestänges erfordert. Der sich innerhalb der miozänen Schichtenfolge wiederholende Wechsel von Tonen und Kalksteinbänken erfordert einen Wechsel des Bohrmeißels von Flügelmeißel (eingesetzt bei Tonen) zu Rollenmeißel (eingesetzt bei Kalksteinen) und anders herum.

Spülproben (Cuttings) aus der Bohrung, 71-80 m Tiefe
Bis Ende Oktober 2022 wurde der Bohrkeller angelegt, anschließend bis 15 m Tiefe mit einem Seilbagger gebohrt (Bohrsektion 1), sowie ein Hilfsstandrohr mit 660 mm Durchmesser eingebaut.
Die eigentlichen Bohrarbeiten begannen am 05. Dezember mit der Inbetriebnahme der Bohranlage.
Am 13. Dezember fand auf Einladung des Auftraggebers der Bohrung, des Energiereferats der Stadt Frankfurt, eine Pressekonferenz zur Besichtigung der Bohrstelle statt.
Die Bohrung mit einem Bohrdurchmesser von 58,4 cm erreichte am 20.12.2022 die Absetztiefe für das Standrohr von 58 m (Bohrsektion 2). Sie durchteufte im oberen Bereich Sande und Tone des Pleistozäns und Pliozäns und ab ca. 40 m miozäne Tone, unterbrochen von Braunkohle zwischen 54 und 57 m.
